Keine Frage: der "Porsche der Zukunft", vorgestellt als Model 901 auf der Frankfurter Auto Show im September 1963, war seinem Vorgänger, dem alten 356C, Lichtjahre voraus was die Finesse seines Designs anbelangt. Aber der 911 -- so hieß der 901 letztendlich -- war relativ teuer in Einkauf und Unterhaltung, hauptsächlich wegen seines recht kompliziert aufgebauten 2-Liter Motors.
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Traditionsbewusste Porsche-Mannen waren nicht beeindruckt. Insbesondere der exorbitante Kaufpreis -- es wurden 50% mehr als fuer den 356 verlangt -- verursachte Aufruhr unter den loyalen Enthusiasten, die mit der peppigen und zuverlässigen 356SC Maschine überaus zufrieden gewesen waren und sich deshalb formell beim Professor beschwerten. Die Antwort aus Zuffenhausen kam prompt in Form des neuen Modell 912.
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Der 912 war prinzipiell ein 911; anstatt von dessen 6-Zylinder Boxer wurde er jedoch vom weitest-entwickelten Porsche 4-Zylinder Motor angetrieben. (Spaetere Porsche, wie z.B. der 914 und das '76er 912E U.S. Modell, wurden mit VW Motoren bestückt.)
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Aber selbst der 912 war damals noch recht teuer; er kostete fast viertausend Mark mehr als der 356C. Ungefähr 30.000 912 Modelle wurden zwischen April 1965 und 1969 gebaut, zu welchem Zeitpunkt die Produktion des "356D" eingestellt wurde. Mehr als die Hälfte aller je gebauten 912er wurden nach Amerika exportiert.
Heutzutage ist jeder rostfreie, unmodifizierte 912 ein gesuchter Sammlerwagen. Er bietet all das Prestige und den puren Fahrspaß eines 911, und das bei bedeutend geringeren Anschaffungs- und Unterhaltungskosten.
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Immer mehr Fans entdecken, daß der austere 912 ein wirklich toller Klassiker ist. Er ist immerhin schnell genug um auf der Autobahn mitzumischen und in der Stadt mit vollem Karacho in die Radarfalle zu rasen. Da der 912 leichtgewichtiger als sein großer Bruder ist, vermittelt er Pfund für Pfund mehr Fahrspaß als die Mehrheit der Sportwagen seiner Era, super-teure Exoten eingeschlossen.
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Der wunderschöne 1966er Porsche 912 der sich hier vorstellt, Fahrgestellnummer *456230*, ist einer der feinsten 912er die wir je hier in Kalifornien zu Gesicht bekommen haben. Auch die penibelste Untersuchung zeigt nur begehrenswerte Eigenschaften und Details. Es ist zweifellos ein außergewöhnliches Fahrzeug. Wenn Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, der stolze Besitzer eines fast unwirklich sauberen 912 zu werden, ist hier ein fantastischer Kandidat!
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Wir beginnen unsere Inspektion mit dem Kofferraum, wo schlimme Rost- und Unfallbeschädigungen sich in der Regel am allerersten zeigen. Zu unserer Erleichterung finden wir hier alles nahezu im Showzustand, im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem wir den grauen Josef-Beuys-Gedenk-Filzteppichboden herausgenommen haben, können wir das 100% originale, rost- und unfallfreie Deutsche Stahlblech bewundern.
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Der originale Werkzeugsatz und das korrekte Ersatzrad sind sehr wichtige Details fuer den leidenschaftlichen Porschebesitzer.
Bitte beachten Sie, daß die Batterie noch immer den originalen Bakelit-Schutzdeckel trägt!
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Auf der Bühne untersuchen wir nun den Unterboden, Zentimeter fuer Zentimeter. Ja, dieser 912 wurde als Neuwagen in Kalifornien verkauft und hat sein ganzes bisheriges Leben in diesem sonnigen Paradies an der amerikanischen Westküste verbracht, was sich ganz deutlich dokumentiert. Der Werksunterbodenschutz ist fantastisch erhalten und wurde mit einer dünnen Schicht Klarlack versiegelt die anhaltenden Korrosionsschutz für viele, viele Jahre bringen sollte.
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Schauen Sie sich nur einmal die originale vordere Bodenwanne und die Befestigungspunkte der Torsionsfederstäbe an, bekanntlich die Archillesferse jedes Typ901 . Der nächste Besitzer dieses Porsche braucht sich um Korrosion hier keine Sorgen zu machen!
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Während wir schon mal hier unten sind, sollten wir einen Blick auf die Bremsen werfen. Obwohl eine Instandsetzung hier sehr leicht teuer werden kann, sind alle vier Scheibenbremsen komplett überholt worden.
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Die atemberaubend schöne Karosserie wurde vor einigen Jahren professionell im Originalfarbton--Polorot--neu lackiert und sieht immer noch super aus. Unter kritischer Begutachtung mit der Lupe werden einige wirklich kleine, unbedeutende Gebrauchsspuren sichtbar, es sind jedoch garantiert keinerlei Makel vorhanden, die einem Liebhaber schlaflose Nächte bereiten würden. Verglasung, Chromteile und Gummidichtungen befinden sich ebenfalls in exzellentem Zustand.
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Wenn wir jetzt unsere Aufmerksamkeit dem Innenraum zuwenden, sind wir schwer beeindruckt von der allgegenwärtigen, schlichten Formschönheit. Professor Porsche's Sohn und Enkel haben sichergestellt, daß der 912 in vollkommener Weise der Funktionalitätsphilosophie des Vaters entsprach. Im Vergleich hierzu sehen die meisten der heutigen Sportwageninnenräume aus als wären sie von Amateurdesignern kreiert.
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Interessanterweise, vielleicht als Eingeständnis an die Traditionalisten, sieht das Trio der Rundinstrumente denen des 356 ähnlicher als denen des 911. Dieser 912er ist zudem mit dem recht seltenen Öldruckmeßinstrument ausgestattet.
Außerdem besitzt dieser Porsche noch zwei zusätzliche, sehr gesuchte Extras: die HELLA 128 Nebellampen (beachten Sie bitte den originalen Nebellampenschalter am Armaturenbrett), und das traumhaft schöne Porsche Holzlenkrad.
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Der schwarz ausgekleidete Innenraum ist bahnbrechend attraktiv! Beide Vordersitze wurden professionell aufgearbeitet; auch der Teppichboden und das Armaturenbrettoberteil wurden erneuert.
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Ebenfalls neu--und originalgetreu--ist der perforierte, weisse Himmel. Beide Sonnenblenden sind original; sie sehen aus als wären sie immer liebevoll gepflegt worden.
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Die herunterklappbaren Rücksitze geben selbst dem Familienvater einen guten Grund, einen Porsche 912 zu erwerben. Klar ist da Platz für die Kinder! Es ist wahr: der 912 ist ein echter 2+2 Grand-Tourismo-Wagen.
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Zur Probefahrt bereit?
Na klar doch, aber bevor wir losfahren, sollten wir den Motor begutachten.
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Alter Schwede! Der Motor lebt in einem geradezu Zahnbürsten-reinen Motorraum. Er ist korrekt für's Baujahr und hat alle originalen Aufkleber, sogar diejenigen, die heutzutage nur noch schwer erhältlich sind!
Nahaufnahme der Motornummer *746493*; die Motorgehäusenummer ist 616/36.
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Der Vierzylinder Boxer läuft so gut wie er aussieht; nach Aussage des Vorbesitzers produziert er 110 Pferde. Während der Motorüberholung wurde der Motor mit einem Satz neuer WEBER-Vergaser bestückt. Dieser 912 ist wirklich lebhaft und schnell!
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Selbst aus der Froschperspektive sehen Motor und Getriebe fast klinisch sauber aus und sind eines reinen Showfahrzeugs würdig. Beachten Sie bitte die orangefarbenen KONI Vintage Stoßdämpfer mit dem geflügelten Goldaufkleber.
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Details, von links nach rechts:
- Wärmetauscher
- Heizungskabel, oft eingefroren, hier in perfektem Funktionszustand
- Korrekte Zylinderköpfe
- Neue Vergaser mit gold-kadmiertem Gestänge
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Die Bodengruppe: nicht einmal ein Wassertropfen oder Staubfitzelchen hat sich hierher verloren, alles glänzt in absoluter Show-Qualität!
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10. Dezember 2008. Wie (fast) immer ein wunderbar sonniger Tag hier in Südkalifornien. Da wir uns in der glücklichen Lage befinden, Arbeit mit Vergnügen kombinieren zu können, sind wir mit dem Porsche erst in die Berge, dann in die historische Innenstadt Venturas gefahren.
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Gerade beim Fahren erinnert der 912 sehr an den legendären 356SC. Klang und Beschleunigung sind fast identisch. Der 912 bietet natürlich erheblich bessere ergonomische Verhältnisse und vermittelt auf Grund seines längeren Radstands und tieferen Schwerpunktes ein gehobenes Gefühl der Sicherheit. Da er nahezu 250 Pfund weniger wiegt als ein vergleichbarer, früher 130-PS 911, und zudem eine leicht getunte Maschine hat, kommt er dem 6-Zylinder in vielen Bereichen sehr nahe.
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Im Gegensatz zu anderen, "normalen" Oldtimern scheinen alte Ferraris und Porsches eine Seele zu haben. Das Fahren eines solchen Kultautos kann so manchen Fanatiker süchtig machen! Echte Sportwagenfreunde trämen gern davon, eine von Enzo's oder Ferry's Kreationen in der heimischen Garage stehen zu haben.
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Wieder zuhause angekommen, resümmieren wir nunmehr das äußerst positive Erlebnis. Irgendwie hat es einen Riesenspaß gemacht, diesen 42 Jahre alten Sportwagen genauso zu bewegen, wie der olle Ferry Porsche es sich ursprünglich gewünscht hat.
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Dies ist eine einmalige Gelegenheit, einen klassischen 60er Jahre Sportwagen zu adoptieren der alltagstauglich genug ist um während der Woche genutzt zu werden, und perfekt genug um an Wochenenden bei Autotreffen Pokale zu gewinnen. Dieser Benzinsparer braucht absolut nichts, ist extrem zuverlässig, leicht zu warten, und mechanische Ersatzteile, falls denn einmal welche benötigt werden sollten, sind überraschend günstig. Selbstverständlich kann der Porsche mit H-Kennzeichen gefahren und für kleinstes Geld versichert werden.
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Es ist schlichtweg unmöglich ein mittelmäßiges Fahrzeug zu dem Standard dieses 912 zu restaurieren ohne dabei finanziell in ein tiefes Loch zu geraten. Wenn Sie einen wirklich außergewöhnlichen Porsche 912 suchen wird dieses Prachtexemplar nur sehr schwer zu überbieten sein. Nutzen Sie jetzt den vorteilhaften Dollarkurs und profitieren Sie von unserer über 30-jährigen Erfahrung im Export klassischer Fahrzeuge nach Europa.
Das nächste Frühjahr kommt bestimmt!
Addendum:
Wir haben diesen Porsche 912 im Januar 2009 and einen Kunden in Frankreich verkauft.
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